Paula Backhaus

Klar, kompetent und konsequent für uns.

Was ich im Landtag für Sie anpacken werde.

Mein Programm ist das Ergebnis eines Prozesses, der noch nicht beendet ist. Denn ich lerne täglich dazu, lerne täglich neue Menschen und Perspektiven kennen, die mir Impulse für meine politische Arbeit geben. 

Ich freue mich, wenn auch Sie mir Ihre Ideen, Wünsche und Standpunkte mitteilen. Ich will, dass wir zusammen den Südkreis für uns alle besser machen. Schreiben Sie mir an paula@paula-backhaus.de oder kommen Sie in montags von 12 bis 13 Uhr in meine virtuelle Sprechstunde: Hier ist der Link, der jeden Montag in die Sprechstunde führt.

Digitalisierung

Für mich das Überthema, mit dem fast alles zusammenhängt.

Sie ist bestimmt eine Herausforderung, die eine Vielzahl von Chancen eröffnet. Wenn auch wichtige Weichen auf Bundesebene gestellt werden müssen, wie wir das erfreulicherweise mit der Ampelkoalition gerade erleben. Die Landkreise und Kommunen haben natürlich Ihren Einfluss bei der Detaillierung des Netzausbaus und der Südkreis muss kräftig aufholen. Das will ich unterstützen.

Wir sehen sehr präzise, dass die urbanen Ballungsräume ihre Schwierigkeiten mit der digital veränderten Welt haben, das Stichwort „Arbeitsplatzverlust“ muss uns geeignete Lösungen suchen lassen. Der ländliche Raum - wie bei uns großteils - sollte die Chancen, die sich mit fortschreitender Digitalisierung aller Lebensbereiche bieten, beherzt nutzen.

Eine Vielzahl von Dienstleistungen und Produktionen kann digital fernab der Märkte existieren und diese aber weltweit bedienen. Dafür gibt es schon gute Beispiele im Kreis. Eine wachsende digitale Infrastruktur kann deren Wachstum fördern und neue Arbeitsplätze schaffen.

Eine digital besser aufgestellte Verwaltung fördert die Produktivität von Firmen und verbessert den Service für Bürgerinnen und Bürger. Zudem reduziert sie das Verkehrsaufkommen.

Wir müssen viel in die digitale Bildung und Fortbildung investieren. Wir müssen unseren Firmen und Arbeitnehmern rechtzeitig – nicht erst, wenn die Arbeitslosigkeit droht – Fortbildungs- und Umschulungsangebote machen. Am besten in einer abgestimmten Aktion mit den Unternehmen zusammen, denen wir mit einer Digitalagentur NRW den Weg der Transformation erleichtern.

Klimakrise

Zum überwiegenden Teil beruhen stark wirksame Maßnahmen zwecks Senkung des CO2 Ausstoßes auf überregionalen Ansätzen, z.B. bei der De-Carbonsierung durch den Stopp der Kohlenverwendung. 

Aber auch lokal und regional kann etwas getan werden, zumindest muss ein Herunterbrechen allgemeiner Ziele/Maßnahmen geprüft und realisiert werden. Wo kann der Verbrauch von fossiler Energie verringert/gestoppt werden? 

- Wir brauchen mehr Tempo beim Klimaschutz. Wir müssen so schnell wie möglich weg von fossilen Energieträgern. Wir können das. Denn wir haben die Flächen und das Know-How. Photovoltaik und Windenergie müssen zügig ausgebaut werden, um unabhängig zu werden  von Diktaturen.

- Im Gartenbau z.B. ist die Verwendung von Kohlen, Gas und Öl noch üblich, speziell im Kreis Kleve mit seinem hohen Anteil von Glashaus-Erzeugung. Kann lokale Förderung beim Umbaus helfen oder initiiert werden?

- Bei den lokalen und regionalen Verkehrsbetrieben kann und sollte der Einsatz von elektrischen Antrieben zur Regel werden. Auch für Linienbusse gibt es bereits seit einiger Zeit technische Lösungen. Hier können wir sofort von den Niederlanden lernen.“

- Lokale Bauleitplanungen bzw. –vorschriften müssen den Einsatz von Photovoltaik, Windenergie, Solar- und Geothermie entscheidend fördern.

- Kommunen können durchaus die geforderten hohen Abstände für Windenergieanlagen individuell anpassen und damit zu einer höheren Energieerzeugung bei gleichbleibender Akzeptanz beitragen. Die kommunale Initiierung oder auch der Eigenbetrieb (Bürgergenossenschaften) von Windkraftanlagen mit direkten finanziellen Vorteilen für Bürgerinnen und Bürger stärkt die Akzeptanz entscheidend.

- Kommunale oder private Pflanzungen von Bäumen zwecks Bindung von CO2 sind sinnvoll und notwendig, helfen aber nicht kurzfristig. Schneller und intensiver (ca. 1/3) wirken vernässte Wiesenflächen. Diese können auf kommunalen und landwirtschaftlichen Flächen entstehen.

Schutz vor Klimafolgen

Enorme Hitze, Kälte, Sturm und Starkregen sowie Wassermangel sind unmittelbare und lokal wirkende Folgen der Klimakrise. Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger ist davon stark betroffen, z.B. ist Hitze einer der häufigsten Todesursachen von älteren Menschen. Aber auch das Eigentum ist gefährdet, wie z.B. bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zu sehen war. Auch indirekt, da z.B. Gebäude-Versicherungen immer teurer und wahrscheinlich gegen Ende des Jahrhunderts unerschwinglich werden.

Die Anpassung an die Folgen der Klimakrise ist vorwiegend lokal erforderlich und nützt vor allem den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar. Deshalb müssen wir uns auf diesem Gebiet besonders engagieren.

- Die Kommunen sind aufgerufen, bei der Planung von städtischen Räumen große Steinflächen zu vermeiden. Solche Flächen sind im Schnitt 10 Grad heißer, als eine beschattete Grünfläche. (Stein, ob als Kunststein oder als Import von Naturstein, hat dazu auch noch eine verheerende CO2-Bilanz!) Außerdem muss die Durchlüftung der Gemeinde gewährleistet bleiben; Neubaugebiete dürfen keine Wärmeriegel (gegen die vorherrschenden Westwinde) bilden.

- Die private Verwendung von Stein in Gärten (auf Flächen oder mittels Gabionen) ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Vor allem sind diese hoch wirksame Wärmespeicher, was nicht sein muss. Ebenso verursacht auch die moderne Verwendung von dunklen/schwarzen Klinkern auf der Hausfassade einen Wärmestau. Ja, früher war dies aus Energiesparwünschen erwünscht, heute ist dies anders möglich und der gewünschte Effekt hat sich umgedreht: Kühlung muss das Ziel sein.

- Wasserknappheit wird immer mehr zum Problem. Regenwasser wird bisher noch wie Abwasser behandelt, es fließt über die Kanalisation in Fließgewässer und wird so dem lokalen Grundwasser entzogen. Private Eigentümer können zur Versickerung auf ihrem Grund sorge. Die Kommunen sollten wo immer möglich Regenwasser sammeln, um es z.B. zur Bewässerung von Grünflächen zu verwenden.

 

- Natürlich dient dies auch dem Hochwasserschutz. Starkregen kann auch in flachen Regionen massive Schäden verursachen. Auch Kleingewässer wie am Niederrhein können massive Fluten führen. Deshalb braucht jede Kommune ein Hochwasser-Schutzkonzept. Die fortschreitende Flächenversiegelung spielt dabei eine besondere Rolle und sie kann nur lokal verringert werden.

- Starkwind-Ereignisse (bzw. der Schutz vor ihnen) sind am Niederrhein besonders bedeutsam. Die Kommunen sollten für Gebäude in ihrer Verantwortung ein Schutzkonzept erstellen und auch jeder private Eigentümer kann dies tun. Diese Konzepte sind kaum zu vereinheitlichen, sondern sehr individuell zu erstellen. Sowohl Gebäude im Bestand können davon profitieren (Schutzpflanzungen etc.) als auch Neubauten, z.B. mittels entsprechender Ausrichtung und Ausformung von Fenster- und Dachflächen.

- Auf allen Gebieten der Klimafolgen-Anpassung wäre eine individuelle Beratung der öffentlichen und privaten Eigentümer dringend geboten. Entsprechende Programme von Kommunen und Kreis sind eine wichtige Forderung.

Mobilität

Die Unterschiede von (Groß)stadt und Land werden im Bereich der Mobilität besonders deutlich. Während man in der Großstadt vielleicht nicht unbedingt ein Auto braucht, kann man in ländlichen Regionen wie dem Südkreis Kleve kaum darauf verzichten -  vor allem dann nicht, wenn viele Einrichtungen der Infrastruktur, z.B. Krankenhäuser, Verwaltungsstellen, Supermärkte, Arztpraxen, Impfzentren uvm. immer mehr verringert und zentralisiert werden.

Zu berücksichtigen ist, dass Zwei Drittel aller Verkehre die Gemeindegrenzen überschreiten. Das wird viel zu wenig beachtet. Wenn der ÖPNV mehr Nutzung erfahren soll, dann müssten die notwendigen Verkehrsbeziehungen zwischen Räumen und Kommunen besser bekannt sein, um Lückenschlüsse zu begründen bzw. zu beheben, auch über Kreisgrenzen hinweg. Unumgänglich ist dabei das Verständnis von ÖPNV als Aufgabe des Gemeinwohls, die reine Wirtschaftlichkeit kann nicht bestimmend sein.

Auch die Bedürfnisse aller zu inkludierender Personengruppen, die regelmäßig auf den ÖPNV angewiesen sind, um dem Grundbedürfnis nach Mobilität nachzukommen,. sind unbedingt viel stärker zu berücksichtigen.

Fahrrad

Das Fahrrad ist natürlich ein besonderes klimafreundliches Verkehrsmittel. Auch dafür muss die Grenzüberschreitung zwischen Kommunen (z.B. für Pendler, die ja mit e-Bikes viel weitere Strecken zurücklegen können) besser möglich sein. Jede Kommune soll auf separaten Radwegen erreichbar sein. Hier sind enorme Lückenschlüsse notwendig!

Innerhalb der Gemeinden ist das Rad, auch als Lastenrad, auf der Kurzstrecke natürlich besonders wichtig. Beachten werden sollte, dass hier Radwege oft einen gegenteiligen Nutzen haben: Sie schützen nicht nur den Radfahrer, sondern sie schaffen auch Platz für das Auto. Die Klimakrise und ein besserer Artenschutz kann aber (auch) nur durch Reduzierung des Autoverkehrs bewältigt werden. Daher ist die gezielte Umwidmung von Straßen zur ausschließlichen Nutzung durch das Rad dem Radweg vorzuziehen, es ist auch billiger und schneller möglich als der Radwegebau. Insgesamt ist der Straßenraum zwischen den Verkehrsträgen (auch Fußgänger!) gerechter und sinnvoller neu zu verteilen.

Elektromobilität

E-Mobilität kommt, daran kann es keinen Zweifel geben. Und sie wird wesentlich bei der Bewältigung der Klimakrise beitragen können. Gerade im ländlichen Raum, wo das Auto oft kaum ersetzbar ist. Das ist eine weltweite Herausforderung mit unterschiedlichen Aspekten. Aber auch lokal und regional ist vieles erforderlich: Wir brauchen dringend eine landesweite strategische Planung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Es kann nicht sein, dass ganze Orte vom Ausbau nahezu ausgeschlossen werden, weil daran kein Energieversorger ein Interesse hat. Das kann gerade für touristische Orte, wie es sie im Südkreis viele gibt, zukünftig zum Problem werden. Denn dann kommen im Zweifel halt weniger Touristen und Gäste, weil sie sich nicht sicher sein können, wo sie ihr Auto aufladen können. 

E-Mobilität sollte auch bei öffentlichen Trägern und Nutzern kurzfristig zur Selbstverständlichkeit werden. Die öffentliche Hand muss da mit gutem Beispiel vorangehen.

Ich werde mich auch für Car-Sharing-Projekte im ländlichen Raum stark machen. Natürlich auf Basis von Elektroautos. Klein-klein ist hier allerdings nicht angesagt: Auch hier brauchen wir eine kreisübergreifende, am besten landesweite Initiative. 

Mehr zum Thema Elektromobilität finden Sie hier (Link zur Themenseite Elektromobilität).

Eisenbahn

Für die Kreise Kleve und Wesel spielt die Eisenbahn eine große Rolle bei der Bewältigung der Pendler- und Schülerverkehre. Leider sind die beiden Strecken (Duisburg-Xanten und Kleve-Düsseldorf) nicht leistungsfähig genug. Im Bereich der Leit- und Sicherheitstechnik ist der Ausbau auf einem guten Weg. Zu fordern sind aber auch der durchgängig zweigleisige Ausbau, der Wiedereinbau von Ausweichstellen und die Elektrifizierung. Die im Rückblick völlig unverständliche Unterbrechung zwischen Xanten und Kleve und dann nach Nijmegen ist nicht akzeptabel. Die Wiedereinrichtung muss (auch durch einen finanziellen Kraftakt aller Ebenen) möglich sein. Das ist auch wichtig für die Verbindung der Hochschulstandorte Nijmegen-Kleve-Kamp-Lintfort-Duisburg-Essen und für die Entlastung der rechtsrheinischen Strecke nach Amsterdam. Was grundsätzlich fehlt: Eine Ost-West-Verbindung, wie es sie früher mehrfach gab. Die Pendlerverkehre über den Rhein sind erheblich und eine Querverbindung zwischen den beiden Bahnstrecken wäre nützlich. Deshalb wäre ein Bau einer neuen Bahn, evtl. auf dem Planum der ehemaligen Bahn Wesel-Venlo oder der Boxtelerbahn langfristig zu prüfen.

Bildung

Das Bildungssystem hat lange genug gelitten. Wir brauchen Schulen die mehr als reine Bildungseinrichtungen sind. Sie sollen Orte werden, an denen Kinder gerne lernen und Menschen gerne lehren möchten. Damit Lehrkräfte sich dieser Transformation annehmen können, muss es eine deutliche Entlastung der Lehrkräfte in den administrativen Aufgaben durch nicht pädagogisches Personal geben. 

Digitale Bildung ist eine hoch wichtige Ressource für den Alltag unserer Schulen, der Nachholbedarf an Ausstattung und Personal ist groß. Hier müsste die Verantwortung viel mehr direkt bei den Schulen liegen.

1. 

Zunächst muss ein Teil der Kompetenzen direkt an die Schulen abgegeben werden.

Hier arbeiten hochengagierte, multiprofessionnelle Teams an Medien- und Digitalisierungskonzepten.

Noch zu häufig werden die Energien dabei von der Bürokratie gefressen.

Beispielsweise sollte die Budgetierung unbürokratisch von der Trägerebene

in die direkte Verantwortung der Schulen gegeben werden. Gleichzeitig müssen klare Rahmenbedingungen und hilfreiche Unterstützungsangebote von der Landesebene kommen.

Es kann nicht sein, dass überall im Land das Rad neu erfunden werden muss. Kreisweite Schulverbünde sind ein erster Schritt der Standardisierung. Jedoch dürfen sie nicht zu weiterem kommunalen Kompetenzgerangel führen.

Vielmehr sollten Kreise und Kommunen hochwertige Bildung ins werbliche Image aufnehmen. 

Bildung ist schließlich der Schlüssel für eine persönliche und gesellschaftliche Zukunft.

2. 

Dem Lehrer*innenmangel in unserem Land will ich offensiv entgegentreten:

"Auf Lehramt" soll man zukünftig dual studieren. Die Studierenden sind von Anfang an finanziell abgesichert und verknüpfen Schulerfahrung (Praxis) und universitäre Pädagogik (Theorie). Unnötige Hürden beim Seiten- und Quereinstieg sowie bei der Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse und Berufserfahrungen bauen wir ab. Der Workload von Personal muss anhand wissenschaftlicher Standards neu geregelt werden. Das Gehalt unserer Lehrkräfte sollte nicht von der Schulform abhängen. Der Lehrer*innenmangel tritt gerade an den unterfinanzierten Grundschulen und den Mittleren Schulformen auf. Hier sind besonders Frauen davon betroffen, mehr Stunden pro Woche für ein geringeres Gehalt zu arbeiten. 
 

Finanzielle Gerechtigkeit ist gerade im Schulbereich demnach auch ein feministisches Projekt.

Und auch die finanzielle Gleichstellung von angestellten mit verbeamteten Kolleg*innen sollte ein Ziel sein.

3. 

Integrierten Gesamtschulen mit gemeinsamem Lernen (Inklusion) gehört die Zukunft. Indem ich mich für sie einsetze, sorge ich für soziale Mobilität, also dafür, dass nicht nur Kinder von Akademiker*innen sich ihren Beruf frei wählen können. Kitas und Schulen mit besonderen Herausforderungen verdienen unsere besondere Unterstützung. Beispielsweise müssen sie mit mehr Personal und geringeren Gruppengrößen ausgestattet sein. 

4. 

Ich setze mich für ein Entgegenwirken von Stigmatisierung und Diskriminierung ein. 

Dazu gehören beispielsweise ein diskriminierungsfreier Sexualkundeunterricht und flächendeckend traumasensible und sprachsensible Lernmittel.

Die vor uns stehenden Integrationsaufgaben können nur gelingen, wenn wir Migrant*innen und Geflüchtete in unserem Schulsystem als Kern statt als "Seiteneinsteiger" betrachten.

Auch die Inklusion physisch und psychisch behinderter Kinder ist endlich landesweit auf ein solides Fundament aus durchdachtem Neu- oder Umbau von Schulen und  überall bereitgestellter angemessener Personalaustattung zu stellen.

Inklusion

Als erstes kann ich zum Glück sagen, endlich erkannt zu haben, dass Inklusion nicht nur die behinderten Menschen betrifft. Von Barrierefreiheit, als einer Kernaufgabe unserer Gesellschaft, profitieren im gleichen Maße Rollstuhlfahrer, Nutzer von Rollatoren und Mütter, die noch einen Kinderwagen benutzen.

Es ist also klar, dass alle Altersgruppen betroffen sind. Erfreulicherweise ist in den letzten Jahren etwas in Bewegung gekommen. Aber die bisher zurückgelegten Schritte auf dem Weg nur zur Barrierefreiheit sind kurz zu wenige und das Ergebnis ist deshalb fast überall nur rudimentär.

Nur ein Beispiel: die gutgemeinte Organisation des ÖPNV an Wochenenden als Taxibus oder Rufbus in vielen Kommunen führt dazu, dass der gesamte oben angesprochene Personenkreis in den Zeiten, in denen keine regulären Busse mehr fahren, von der Nutzung des ÖPNV ausgeschlossen ist.

Da möchte ich einhaken, denn vieles kann auf der Ebene des Bundeslandes geregelt werden. NRW muss auf dem Weg zur Barrierefreiheit einen großen Sprung nach vorne machen! Diesen möchte ich mit anstoßen!

Doch Inklusion ist wesentlich mehr. Noch längst nicht alle Schulen aller Sekundarsrufen sind auf die Inklusion körperlich behinderter Kindervorbereitet. Baulich nicht, von der Struktur des Lehrkörpers nicht und von der Verfügbarkeit einer genügenden Zahl von Unterstützungskräften nicht. Dasselbe gilt leider für die Inklusion psychisch behinderter Kinder.

Es gibt jetzt schon auch in NRW hervorragende Beispiele, wie Inklusion mustergültig ablaufen kann. Das sollte möglichst flächendeckend in unserem schönen Bundesland erfolgen. Der realen Gefahr, dass auch bei der Inklusion gerade ländliche Landkreise abgehängt werden - wie der Südkreis Kleve - möchte ich als laute Stimme für uns alle begegnen. Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass Inklusion auf allen Ebenen und überall gelebte Wirklichkeit wird.

Wenn alle diese Mängel beseitigt sind, kommt es auf uns alle an, damit aus einer guten Spielaufstellung auch ein Sieg wird. Wir alle sind aufgerufen, eingeschränkte Menschen in der Gesellschaft willkommen zu heißen und Inklusion zu leben!“

Gesundheit

Das zunehmend auf privaten Gewinn ausgerichtete Gesundheitssystem ist in dieser Form untragbar und extrem teuer. Gesundheit kann keine Handelsware sein und gehört ausschließlich in gemeinnützige und öffentliche Hände. Es ist längst bewiesen, dass öffentliche Träger es können und private besonders den Service und die personelle Ausstattung reduzieren. Da gibt es viele Aspekte und Problemkreise. Besonders die letztlich weiterhin katastrophalen Verhältnisse in der fast ausschließlich privatisierten Altenpflege! 
 

Besonders im ländlichen Raum spielt Distanz zwischen Wohnort und Behandlungsort eine große Rolle. Wie kann die so große Entfernung zu den geburtshilflichen Krankenhäusern im Kreis Kleve gerechtfertigt sein? Wie ist es zu vertreten, dass ein Krankenbesuch von Angehörigen in einem Krankenhaus viel zu große Wege (und ein Auto) erfordert, obwohl Besuch für die psychische Gesundung so wichtig ist?
Insgesamt ist die anhaltende Reduzierung der Zahl der Krankenhäuser ausschließlich durch privatwirtschaftliche Aspekte begründet. 

Früher gab es in jeder Gemeinde im Kreis ein eigenes Krankenhaus!
Begründen kann man die Spezialisierung und Konzentrierung von Fachwissen und Technik. Nicht aber die in der Nachsorge und Pflege. Der Kreis könnte zu einem Modellversuch einladen: Kleine, gemeindenahe Einheiten könnten die Menge der weniger aufwändig zu betreuenden Kranken bzw. in der Nachsorge kostengünstig übernehmen.
Ein besonderes Problem ist die ambulante, also in der Nähe zum Wohnort befindliche, Rehabilitation. Obwohl Reha nach vielen Erkrankungen fast zum Standard geworden ist, gibt es im Kreis keinerlei Angebote, selbst für die häufig nachgefragte orthopädische Reha nicht. Es bleiben nur extreme tägliche Wege mit dem Auto oder ein stationärer (teurer) Aufenthalt in meist sehr großer Entfernung. Der Kreis könnte eine Ansiedlung von ambulanten Rehas durchaus fördern und fordern.

Bauen

Die gebaute Umwelt trägt mit 40% (!) am meisten zur CO2-Erzeugung und damit zur Klimakrise bei. Viel zu selbstverständlich wird dies missachtet. Ein Großteil wird dabei lokal/regional verantwortet und ist daher auch im Kreis Kleve ein hoch wichtiges Thema. 

1.

Der Neubau von Straßen, Gewerbe- und Wohngebieten wird fast immer dem Klimaschutz gegenüber priorisiert, statt nach alternativen Lösungen zu suchen. Umbau, Umnutzung und Lückenschlüsse haben immer eine bessere Bilanz.

2.

Auch die Vermeidung von Beton (er ist der bedeutendste Klimakiller) ist in viel größerem Umfang durch Recyceln möglich.

 

3.

Bauleitplanung und konkrete Bauplanung sollten die besondere Anforderungen der Klimakrise immer beachten. Windausrichtung und Klinkerverwendung wurden schon genannt. Wichtig ist auch das Reduzieren von Bauvolumen durch die möglichst durchgängige Verwendung von Flachdächern und den bevorzugten Bau von Mehr-Geschossbauten. Flachdächer können durch Begrünung und Wasserspeicherung intensiv zur Kühlung und zum Wasserhaushalt (Schwammstadt) beitragen.

4.

Die Nutzung von Geothermie, Solarthermie und Photovoltaik soll zum Standard werden und ist möglichst auch durch lokale Bauvorschriften zu beschleunigen.

5.

Die Bedeutung der Wärmedämmung von Altbauten wird immer besonders hervorgehoben. Das ist richtig, aber im Detail muss berücksichtigt werden, dass die flächige Verwendung von Dämm-Materialien nur dann sinnvoll ist, wenn ökologisch machbar. Die meisten haben aber eine schlechte Öko-Bilanz, gerade auch was die Erzeugung von CO2 bei der Produktion angeht. Es ist daher in der Bilanz wirksamer, nur im Detail zu dämmen, also z.B. bei Fenstern, Türen und anderen Wärmebrücken.

Unsere Kinder und ihre Familien

 

 

 

In den ersten Monaten oder Jahren brauchen Kinder ihre Eltern ganz nahe bei sich. Gerade wenn die gleichzeitige Erwerbsarbeit von Müttern und Vätern heute eine notwendige Realität darstellt, so ist deshalb eine finanziell und zeitliche ausreichendere Elternzeit notwendig. Erziehung und Fürsorge sind auch Arbeit und müssen gesellschaftlich stärker wertgeschätzt und gefördert werden. Dies gilt im Besonderen auch für die Leistung der beteiligten Väter.

Dabei spielt auch in weiteren Lebensabschnitten unserer Kinder der gesicherte Kita-Platz eine große Rolle. Zwar wird der Weg zum garantierten Platz wohl beschritten. Aber die Öffnungszeiten sind dabei sicher nicht ausreichend lang. Diese müssen an die tatsächlichen Arbeitszeiten der Eltern flexibel angepasst werden – was auch für den Offenen Ganztag an den Schulen gilt!

 

 

Moderne Frauen, moderne Männer!

Zum Weltfrauentag haben wir viel über Frauen gesprochen. Na klar. Aber wir sollten auch dringend mehr über Männer sprechen. 

Denn auch sie sind in Rollenklischees gefangen. Immer noch ist der Mann in Teilzeit eher die Ausnahme. Immer noch verzichtet der Vater auch gerne mal auf die Elternzeit, um die Karriere nicht zu gefährden und immer noch übernimmt eher nicht der Mann die Care-Arbeit und pflegt die Schwiegermutter. 

Ich glaube, auch Männer leiden unter den Rollenklischees und unter den Erwartungen, die an sie gerichtet werden. Dabei sollten wir im 21. Jahrhundert so weit und so frei sein, dass wir Lebensentwürfe leben, wie sie uns gefallen und nicht so, wie sie anderen gefallen. 

Keine Frage, wir sind schon weit gekommen. Es hat aber auch lange gedauert und hat viel, viel Kraft gekostet. Und die Arbeit geht weiter – für Frauen, für Männer, für die ganze Gesellschaft. Am Ende steht hoffentlich eine freiere und offenere Gesellschaft, in der Frau und Mann so gleichberechtigt sind, dass es keine Rollenklischees mehr gibt, sondern einfach Menschen, die ihr Leben leben. 

Ich bin froh, in einer Partei zu sein, die sehr ambitioniert versucht, Rollenklischees aufzubrechen und tolerant den vielfältigen Lebensentwürfen einer vielfältigen Gesellschaft begegnet. 

Du weißt etwas besser? Prima. Dann lass uns gemeinsame Sache machen

Lasst uns den Südkreis gemeinsam verändern und verbessern. Es gibt viel zu tun und nicht jede und jeder kann alles wissen. Ich freue mich immer über Anregungen, Ideen und Vorschläge. Bitte schreib mir, damit wir zusammen ein Programm für den Südkreis Kleve entwerfen.

Ich danke an dieser Stelle bereits Wolfgang Ebert, Carsten Drawer, Philipp Giesinger und Martina Verhoeven für ihre Unterstütung.

Schreib mir gerne Deine Ideen an paula@paula-backhaus.de

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