Die Grüne Landtagskandidatin Paula Backhaus setzt ihren Dialog mit der Landwirtschaft fort. Jetzt lud sie die Spitzen der Kreisbauernschaft zum Gespräch mit dem Kreis Klever Lebensmitteleinzelhändler Edeka Brüggemeier in Geldern ein. „Landwirte und Lebensmitteleinzelhandel reden viel übereinander, aber wenig miteinander. Das will ich ändern“, erklärt Paula Backhaus. Und so kam es nun zu einem langen Austausch. Am Ende stand viel Verständnis für die Situation des jeweils anderen. „Ich habe in den vergangenen 20 Jahren selten einen so konstruktiven Dialog mit dem Lebensmitteleinzelhandel gehabt“, resümierte der Kreisvorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, Wilhelm Hellmanns am Ende. „Ich glaube, beide Seiten haben hier großen Nachholbedarf.“

Neben Paula Backhaus und Wilhelm Hellmanns gehörten noch Kreislandwirtin Bärbel Buschhaus, Gemüsebauer Christoph Straeten aus Straelen, die Gelderner Grünen-Chefin Claudia Molderings und Klaus von Wahnen von den Kalkarer Grünen zur Besuchergruppe, die Denis Brüggemeier, Geschäftsführer von Edeka Brüggemeier, in seinem Markt am Ostwall in Geldern empfing. In der Diskussion ging es um Nachhaltigkeit und Regionalität im Fleisch-, Wurst-, Käse-, Obst- und Gemüsebereich. Denis Brüggemeier ließ keinen Zweifel daran, dass seine Märkte den Anteil landwirtschaftlicher Produkte aus der Region gerne ausweiten möchte. Allerdings mangelt es schlichtweg an Kontakt zwischen Bauern und Lebensmitteleinzelhandel. „Die Produkte durch Besuche bei jedem einzelnen Landwirt im Kreis Kleve kennenzulernen, ist für uns schlichtweg nicht zu leisten“, so Brüggemeier. Möglichkeiten zu schaffen, wie Lebensmitteleinzelhändler und Landwirte besser zueinander finden, wird ein Ziel des nun gestarteten Dialogs werden. 

Beim Thema Bio stellten Denis Brüggemeier und Martin Berning, verantwortlich für die Metzgereien der Brüggemeier-Märkte im Kreis Kleve, den Aufwand dar, dem sich Lebensmitteleinzelhändler ausgesetzt sehen. So müssen bei Fleisch und Aufschnitt die Bio- und konventionellen Produkte streng voneinander getrennt werden und auch Geräte dürfen nicht für beide benutzt werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. 

Kreislandwirtin Bärbel Buschhaus lud Denis Brüggemeier ein, mit seinen Kunden ausgewählte Bauernhöfe im Kreis Kleve zu besuchen: „Wenn man sieht, wo das Fleisch herkommt, ist die Akzeptanz und Bereitschaft sicher größer, für das gute regionale Produkt etwas mehr zu bezahlen.“

Paula Backhaus, Denis Brüggemeier, die Vertreter der Landwirtschaft und der Grünen waren sich am Ende einig, dass der Dialog fortgesetzt werden sollte. Ziel ist es, mehr Verständnis auf allen Seiten zu wecken und mehr regionale Produkte in die Supermarktregale zu bekommen. Alle Beteiligten zogen ein positives Fazit: „Wenn wir davon nur einen Bruchteil umsetzen könnten, wäre das ein großer Gewinn für die Kunden, die Landwirtschaft und den Lebensmitteleinzelhandel.“